Der Buy Button – Anbieterübersicht und Analyse
September 2, 2015 •Admin
Irgendwann in diesem Sommer wurde meine Aufmerksamkeit auf das Thema Buy Button gelenkt. Hinter dem Button steckt die Möglichkeit ein Produkt zu bestellen, ohne den Onlineshop eines Händlers zu besuchen, z. B. aus einem Blog oder Preisvergleich heraus. Ich möchte hier einmal die Hauptakteure nennen, die mir seitdem aufgefallen sind. Ihr habt dann die Möglichkeit euch selbst ein Bild der Angebote zu machen.
Ich glaube durch den Beitrag zu ShopCo in der t3n wurde ich erstmals auf das Thema aufmerksam. Ich weiß es nicht mehr. Seit dem poppt das Thema auf jeden Fall andauernd auf den verschiedensten Kanälen auf. Was ich nach der Lektüre des ShopCo-Artikels noch mental unter guter PR abheftete, bekam mit der Zeit und weiteren Veröffentlichungen immer mehr unterschiedliche Geschmäckle: von social/mobile Commerce-Erweiterung über PR-Hype bis disruptiver Technologie.
Ich finde das Thema heute durchaus spannend. Aus Konsumentensicht werte ich es positiv; alles wird etwas einfacher. Für Webshops und Unternehmen halte ich es für keinen Heilsbringer, aber unter Umständen für eine gute Chance.
Die Anbieter der Buy Buttons
- ShopCo „One Click All Shops“ – Eine Browsererweiterung, die Bestellungen in jedem Shop zulässt
- Shopify /w Pinterest – Bestellungen oder Registrierungen aus Pinterest absetzen
- Shopify /w Twitter – Bestellungen oder Registrierungen aus Twitter absetzen
- Instagram/Facebook – Bestellungen oder Registrierungen aus Instagram und Facebook absetzen
- Amazon Dash – Ein physischer Button löst auf Knopfdruck Bestellungen aus
- Google – Direkt über die mobilen Suchanzeigen von Google bestellen
- Salesforce – Aus Salesforce-Communities Bestellungen auslösen
- Idealo – Bestellungen auf Angebotsvergleichsseiten auslösen
Wer profitiert hier eigentlich?
In erster Linie können Preisvergleiche, Content- und Social-Media-Plattformen von dem Thema profitieren. Durch den Buy Button wird eine Abwanderung des Nutzers zum Shop verhindert und die Wertschöpfung auf die Plattform verlagert (zumindest in der Wahrnehmung). In der Theorie bedeutet das: Recherchephase und Kaufphase werden an einem Punkt vereinigt. Die Abwicklung selbst passiert unverändert beim Anbieter.
Wer hat das Nachsehen?
Affiliate Netzwerke werden vermutlich nicht jubeln wenn es bald viele der Buttons gibt, da Aufträge nicht über den Shop geschleift werden. Das bedeutet weniger Provision für Affiliates. Ob der Buy Button zu einer Ersparnis bei den Werbeausgaben der Händler führt wird sich zeigen.
Bis auf Shopify habe ich noch keinen Buy Button von einem Shopsoftwareanbieter gesehen. Dort läuft das Thema vermutlich unter #konkurrenz, was ich gut verstehen kann. Vermutlich wird es aber nicht lange dauern, bis hier ein Anbieter auf den Zug aufspringt und einen eigenen Button ins Spiel bringt. Technisch ist das sicher nicht so schwer und aus einigen Gründen macht das sogar Sinn (Auftragsübermittlung, Datenverwaltung etc.).
Da der Buy Button so schön einfach ist und die rechtlichen Vorgaben beim E-Commerce in Deutschland es nicht sind, zweifle ich daran, dass es bei steigender Verbreitung keine rechtlichen Probleme geben wird. Das ist gut für ein Unternehmen wie Idealo, die diese Tatsache sicher berücksichtigt haben. Der Rest wird das Thema wohl auf die Shopbetreiber abwälzen.
Mein Fazit
Die Mobile- und Social-Commerce-Konzepte die wir bis heute gesehen haben sind Abwandlungen einer klassischen E-Commerce-Lösung. Der Buy Button ist das auch. Der Button ist ein frugaler Webshop, der sich in erster Linie für experimentierfreudige Händler mit einem Sortiment mit Impulskauf-Artikeln und gut ausgebauten Social-Media-Kanälen eignet. Das trifft auf nur wenige Läden da draußen zu.
Der Button ist gut für Mobile-Commerce und bereichert Multichannel-Strategien, er ist aber keinesfalls eine Revolution oder ein Durchbruch. Agile Unternehmen die sich heute schon in diesen Bereichen umtreiben können sich vielleicht hervortun, vor Aktionismus und überstürzten Maßnahmen sei aus meiner Sicht aber gewarnt.
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