Die diesjährigen TYPO3 Developer Days sind zu Ende gegangen und nun ist es an der Zeit, die Erlebnisse zu rekapitulieren. Doch wo anfangen? Es gab so viel zu sehen und zu erleben. Vielleicht sollte ich ganz von vorne anfangen:
Es ist kein Geheimnis, dass ich am Anfang des Jahres als totaler TYPO3 Newbie bei HDNET angefangen habe. Ich ging die ganze Sache mit einer leichten Blauäugigkeit an, getreu nach dem Motto: „Ist doch alles nur PHP“. Aber falsch gedacht. Ganz falsch! Zwar basiert der TYPO3 Core auf PHP, doch ein Großteil dessen, was dieses CMS auszeichnet, ist die Modularisierung, sprich die Erweiterbarkeit durch sogenannte Extensions, die Implementierung einer eigenen Konfigurations-Sprache namens „TypoScript“ und einer Template-Sprache namens „Fluid“. Auch wenn ich schon seit einem halben Jahr bei HDNET als Backend-Entwickler im TYPO3 Bereich arbeite, würde ich mich noch lange nicht als erfahren, geschweige denn als Fortgeschrittener bezeichnen. Es vergeht kaum ein Tag, an dem ich nicht etwas Neues in oder über TYPO3 lerne. So kam es dann, dass sich die Möglichkeit ergab, die TYPO3 Developer Days 2013 mit weiteren HDNET-Kollegen zu besuchen. Eine Gelegenheit, die ich mir auf keinen Fall entgehen lassen wollte! Einige Kollegen waren bereits in Hamburg, die übrigen reisten vom beschaulichen Werther nach Hamburg, um sich mit anderen Nerds über TYPO3 auszutauschen, an Workshops teilzunehmen, einfach nur zum Fachsimpeln und, natürlich, um zu Programmieren.
Die Anreise verlief ereignislos und schnell war der Veranstaltungsort, der sog. „Elbcampus“, in Hamburg-Harburg gefunden. Das erste Treffen auf die anderen Community-Mitglieder verlief mehr als herzlich. Von Anfang an herrschte eine Offenheit, pun intended, und ein kollegiales Miteinander. Die Verkehrssprache wechselte schnell ins Englische, da viele extra aus dem Ausland angereist waren, aber für waschechte Programmierer stellte das keine große Herausforderung dar.
Schnell waren neue Kontakte geknüpft und schon am ersten Tag begannen alle sich über TYPO3 auszutauschen und sich auf die angebotenen Workshops zu verteilen.
Da ich, als relativer Neuling, ständig das Fehlen adäquater Dokumentation moniert hatte, beschloss ich zugleich den Dokumentations-Workshop zu besuchen. Im Nu wurden mir die Grundlagen des Dokumentierens beigebracht und nach einer kurzen Einarbeitungsphase konnte ich auch schon loslegen. Mein erstes Ziel: Den „Getting started“ Guide aktualisieren. Zusammen mit einem anderen Teilnehmer machten wir uns daran die Benutzung des Extension Managers zu dokumentieren. Wir waren so sehr darin vertieft, dass wir gar nicht merkten, wie schnell die Zeit verging und ehe wir ganz fertig werden konnten, wurden wir schon zum Lunch gerufen.
Stichwort „Lunch“: Die Verpflegung auf den T3DD13, wie sie abkürzend von allen genannt werden, war mehr als grandios! Es gab sowohl ein Mittags-, als auch ein Abendbuffet. Nach dem Lunch gestärkt ging es auch schon in den nächsten Workshop.
Die folgenden Tage verliefen ähnlich und irgendwie kam bei mir sofort dieses vertraute Gefühl auf, welches entsteht wenn man in der Uni von einer Vorlesung in die nächste hetzte und um einen herum lauter Menschen mit ihren Laptops auf allen möglichen Oberflächen konzentriert arbeiteten.
Ich kann für mich behaupten, dass jeder besuchte Workshop meinen Wissenstand um TYPO3 enorm erweitert hat. Auch zu wissen, dass das, was man gerade macht, der Community zugute kommt, ist ein erhebendes Gefühl. Also beschloss ich dann auch mich noch tiefer mit den Möglichkeiten auseinanderzusetzen, wie ich mehr dazu beitragen konnte. So kam es dann, dass ich mich mit meinen Kollegen darüber unterhielt wie man direkt zur Entwicklung des TYPO3-Cores beitragen kann und schnell war eine Lösung gefunden: Patches für Bugfixes und neue Funktionen schreiben!
Während meine Arbeitskollegen den FAL Workshop besuchten, besuchte ich den Neos-Workshop, nicht nur, um etwas neues zu lernen, sondern auch um die Zukunft von TYPO3 live mitzuerleben. Auch wenn die Installation von Neos viele Kursbesucher mehr als ein graues Haar wachsen ließ, am Ende lief es dann auf dem Laptop und den ersten Schritten stand nichts mehr im Wege.
Zu Neos muss ich sagen, dass ich die Idee und Umsetzung an sich sehr gut finde, aber leider hat es noch ein paar Kinderkrankheiten, um es ungehindert benutzen zu können. Aber es befindet ja noch in der Entwicklungsphase, so dass ich mehr als zuversichtlich bin, dass es bald produktiv eingesetzt werden kann.
Für den Freitag hatten sich die Veranstalter etwas ganz außergewöhnliches ausgedacht: Socializing. Aber nicht so, wie man es sich vorstellt, Freundschaftsanfrage senden und auf Antwort warten, nein richtiges Socializen, also sich mit Menschen IRL (In Real Life) unterhalten. Da dies natürlich nicht jedermanns Sache ist, wurden Cocktails als Lockerungsmedizin verabreicht.
Natürlich war dies eine maßlose Übertreibung, denn die Besucher waren alle so nett und freundlich, dass es auch ohne den Alkohol leicht möglich war, neue Kontakte zu knüpfen. Aber ein Programmierer ist nun einmal ein Programmierer, so dass man auch bei diesem Event überall auf am Laptop arbeitende Menschen treffen konnten, die jede ihnen zur Verfügung stehende Oberfläche als Unterlage für das geliebte Arbeitsgerät benutzten.
Der Höhepunkt der T3DD13 war aber die sogenannte „Coding Night“. Am Samstag nach dem Dinner wurde dann bei kostenloser Verpflegung in Form von Energy-Drinks und Pixelbrause „gecodet“ was das Zeug hielt. Spätestens jetzt gab es wirklich keinen Raum mehr, bei dessen Durchschreitung man nicht mindestens einmal über eine Mehrfachsteckdose oder ein Verlängerungskabel gestolpert wäre. Dies war auch der Zeitpunkt bei dem weitere Beiträge zum TYPO3 CMS Core in Form von Bugfixes und der Implementierung einer neuen Funktion geleistet wurden.
Von der allgemeinen Programmier-Euphorie erfasst, hangelten wir uns von einem Bugfix zum nächsten, immer auf der Suche nach der besten Lösung für das Problem. Doch trotz der nie enden wollenden Flut an Energy-Drinks wurde es dann irgendwann Zeit schlafen zu gehen. So machten wir uns nach einer durchcodeten Nacht um halb 3 auf den Weg ins Hotel, denn der nächste Morgen würde, wie immer, früh genug kommen. Der letzte Tag der T3DD nahm eher behäbig seinen Gang. Müde und ausgelaugt trafen wir um 9 Uhr wieder auf dem Elbcampus ein, um die letzten Workshops zu besuchen. Wir entschieden uns alle für einen Vortrag bezüglich der Sicherheit von Webanwendungen im speziellen TYPO3 CMS. Nach dem Ende des Vortrags ging es dann ein letztes Mal zum Buffet, um sich für die Heimreise zu stärken. So schwer der Abschied uns auch fiel, irgendwann geht alles zu Ende, so auch die T3DD13.
An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich bei HDNET und bei der TYPO3-Organisation für eine erlebnisreiche Veranstaltung bedanken, bei der ich so vieles neues gelernt habe. Nächstes Mal bin ich bestimmt wieder dabei!