QR-Codes sind Hype. QR-Codes sind neu? Von wegen! Seit fast 18 Jahren gibt es die Codes, seit 5 Jahren werden sie vermehrt im Bereich Werbung eingesetzt und seit (gefühlt) 12 Monaten werden sie von der Fachpresse im Zuge des Multichannelhypes behandelt. Die QR-Codes werden dabei als Verbindungsglied zwischen Offline- und Online-Sphäre betrachtet. Der Einsatz der Codes erscheint spielend einfach und in diesem Sinne werden sie auch eingesetzt. Ich habe in den vergangenen Wochen einige Codes in meinem Umfeld gescanned und dabei einiges gelernt. Meine Erkenntnisse teile ich hier.
Ohne optimierte Landingpage geht gar nichts! Oft führen QR-Codes einfach auf „normale“ Startseiten von Websites. Diese Art der Weiterleitung ist für die Katz, der Nutzer ist gezwungen mittels „pinch“ – also dem Ziehen und Zoomen mit dem Finger – auf der Website zu navigieren. Dabei ist eine eigens erstellte mobile Website zum Teil gar nicht notwendig, eine einfache Landingpage – beispielsweise mit der Möglichkeit der Newsletter-Registrierung – reicht aus.
Einfach einen QR-Code in die Welt zu setzen, ohne einen Mehrwert oder Reiz für den Nutzer zu verknüpfen ist „… wie Doppelpass alleine! Vergiss es!“ (Zitat: L.Podolski :-)). Dem Nutzer muss sich in kürzester Zeit ein guter Grund erschließen, um in aller Öffentlichkeit und umringt von fremden Menschen, ein Bild von einer Plakatwand zu knipsen. Das kostet Überwindung und wird nicht einfach nur aufgrund der Existenz des Codes stattfinden. Und selbst wenn in Zukunft der Anblick Plakatwände fotografierender Menschen zur Normalität gehört; ohne Handlungsaufforderung wird der QR-Code nicht auf eine befriedigende Conversion-Rate kommen.
QR-Codes sind eine tolle Sache, jedoch sind diese Grafiken nur eine weitere Navigationshilfe, ähnlich wie eine URL. Die Codes werden sicher Ihren festen Platz auf Plakatwänden und Printanzeigen finden, jedoch werden sie diese Informationen niemals ersetzen! Es ist zu bedenken, dass Print- und Plakatwerbung fast immer einen markenbildenden Zweck verfolgt; QR-Codes rufen aber zur Interaktion auf. Bei Werbung steht meistens nur ein Ziel im Vordergrund entweder Stärkung der Marke oder Interaktion mit dem Kunden, beides zusammen funktioniert selten.
QR-Codes sind mehr als nur eine andere Art eine Website aufzurufen! Dazu werden sie aber im Moment zu 99% genutzt. Mit QR-Codes lassen sich ca. 25 verschiedene sog. „picks“ aufrufen. Ein Pick kann z.B. auch ein Anruf, eine SMS oder eine E-Mail sein.
Ein 15cm x 15cm großer QR-Code erfüllt auf einer 2m x 3m-Plakatwand, die ein Nutzer aus etwa 5m Entfernung scannen soll, keinen Zweck! Der Scan klappt nicht, der Scannende wird argwöhnisch betrachtet, flucht auf die QR-Codes, die nie funktionieren und wird sich hüten in den nächsten Wochen erneut einen Scanversuch zu unternehmen. Ich hatte oft den Eindruck, dass die Codes „einfach nur so…“ in die Anzeige eingefügt wurden, ohne einen Gedanken über Größe und Einsatzzweck.
Mein Fazit: Wer einmal anfängt QR-Codes zu scannen, findet nach und nach Spass an den Teilen. Je mehr sich der Werbetreibende mit den Einsatzmöglichkeiten der Codes befasst hat und je „intelligenter“ die Werbung hinter dem Code abgestimmt ist, desto mehr Spass bringt es und desto fester setzt sich die Werbebotschaft im Kopf fest. Eine einfache Formel, bei der der QR Code ein Faktor ist; die Landingpage, die Werbekonzeption und die technische Umsetzung weitere Variblen sind. Diese Rechnung ist auch sicherlich ein Teil einer Multichannel Strategie, wir werden es hoffentlich bald sehen, gute Exempel habe ich unter den ersten 30 Scans noch nicht gefunden! In diesem Sinne „Happy scanning everyone!“
Weitere Beispiele für QR Codes
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